Auf wundersame Weise heilen viele äußere Wunden,
doch die unheilbaren habe ich in meiner Seele gefunden.
Selbst die Zeit konnte diese nicht heilen,
nein, sie werden dort für immer verweilen.
Einzig die Lebenserfahrung hilft zu Schönen,
den Schmerz, an den ich mich muss wohl gewöhnen.
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Unheilbare Wunden
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Lebenskreis
Wo Licht ist, da fällt auch Schatten.
Gibt es reichlich zu essen, kommen auch Ratten.
Wo Glück zu finden ist, da ist der Neid nicht fern.
Dort wo viel Leben herrscht, tötet der Sensenmann zu gern.
Du siehst also, dass dunkel auch zu hell verweist
und sich somit alles im Leben umeinanderkreist.
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Beste Freundin
Was gute Eigenschaften einer Freundschaft sind?
Definitiv, dass man sich gemeinsam danebenbenimmt.
Die Blicke aller anderen stören uns nich‘,
drum wähle ich zur besten Freundin immer nur dich!
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Nach Mitternacht
Mitternacht und der Tag ist vorüber.
Draußen ist es schwarz und deutlich kühler.
Wieder zieht sich alles in meiner Brust zusammen
und lässt ein alt bekanntes Gefühl aufflammen.
Habe ich den Tag heute sinnvoll genutzt oder nur verlebt?
Ist es schlimm, wenn man einfach froh ist, dass man noch lebt?An manchen Tagen schaffe ich es grade so, einfach zu atmen.
An diesen Tagen sollte man nicht viel von mir erwarten.
Im Grunde zählt doch nur, dass ich immer noch da bin.
Im Grunde zählt doch nur, dass ich nach Mitternacht eine neue Chance gewinn.
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Ins rechte Licht
Wie viele Tage ziehen vorbei
und nicht ein glücklicher ist dabei.
Das Leben wirkt oft festgefahren,
mit schwarz verhüllten, vergessenen Lebensjahren.
Doch schaust du wirklich intensiver hin,
so steckt überall dazwischen auch viel Schönes drin.
Du brauchst dich nur ins rechte Licht zu drehen
und schon kannst du das Leben mit all der Schönheit sehen.
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Ohne dich
Öffne deine schönen Augen,
atme tief die frische Luft ein.
Mache dein Herz frei zu glauben,
die Welt kann dank dir besser sein.
Du hast die besondere Gabe,
hauchst in meine Welt etwas Farbe.
Wahrlich bist du mein größtes Präsent.
Mit dir genieße ich einfach jeden Moment.
Öffne deine schönen Augen,
atme tief die frische Luft ein.
Du wirst es vielleicht nur schwer glauben,
aber ohne dich mag ich nicht sein.
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Verstandeslos
Innehalten, ganz still, bewegungslos.
Sanft Atmen, ruhig, fast regungslos.
Die Augenlieder schließen, völlig kraftlos.
Das Gedankenkarussell stoppen, jedoch emotionslos.
Die Seele befreien, ganz zwangslos.
Tränen laufen hinab, einfach haltlos.
Meine Zukunft scheint mir oft bedeutungslos.
Wieso, fragst du dich? Und schaust hilflos.
Weil ich es so fühle, mit dem Herzen, verstandeslos.
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Frei wie ein Vogel
Frei sein wie ein Vogel, dessen Flügel ihn tragen, wohin er will.
Frei sein wie ein Vogel, der von oben betrachtet die Erde still.
Frei sein wie ein Vogel, der bloß wird von Instinkten geführt. Frei sein wie ein Vogel, dem tiefe Bewunderung gebührt.
Frei sein wie ein Vogel, sorgenlos und federleicht,
so stelle ich mir mein Leben nach dem Tod vor – hoffentlich, vielleicht.
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Kein Beten
Der Wind frischt auf, spielt wild zwischen den Baumkronen.
Ich verstecke mein Gesicht tief im Schal, vor anderen Personen.
Zügig überquere ich den großen Marktplatz,
habe dabei einen kalten Schauder bis zum Haaransatz.
Ich fürchte mich vor Kleinigkeiten, wie den Blicken anderer Menschen.
Eine solche tiefe Angst fällt nicht leicht zu bekämpfen.
Zu oft wurde mein Vertrauen in die Welt mit Füßen getreten.
Für eine friedvollere Welt ist es zu spät, da hilft auch kein Beten.
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Friedliches Ende
Schürfwunden auf der schneeweißen Haut,
färben blutrot das Kleid der jungen Braut.
Auf der Flucht stürzte sie hinab,
die felsige Schlucht verfehlte sie nur knapp.
Am Schleier nun hängt ihr Leben,
wie an einem seidenen Faden vom Weben.
So verletzlich dünn und zart,
wollte sie fliehen vor einer Zwangsheirat.
Sie wollte nicht in eines Fremden Hände,
drum hofft sie nun auf ein friedliches Ende.