Erinnerst du dich noch an früher?
An eine Zeit ohne Kriege,
wo alles war noch heil und Friede?
An eine Zeit ohne Hunger,
wo alles war reichlich und Mägen voller?
An eine Zeit ohne Gewalt,
wo alle für einen waren und jeder wurde alt?
An eine Zeit ohne Zerstörung,
wo ein jeder das Gut anderer behandelte mit Achtung?
An eine Zeit ohne blinden Hass,
wozu auch niemand sah jemals einen Anlass?
Ich erinnere mich jedenfalls nicht mehr!
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Erinnerst du dich noch an früher?
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Nur ein böser Traum
Mir brummt der Schädel, alles dreht sich, ich verliere den Halt.
Ein Stechen im Auge wie hundert Nägel, ich schwitze doch mir ist kalt.
Wieso lässt mich mein Körper jetzt im Stich?So gebrechlich, unzuverlässig, das ist ihm nicht ähnlich.
Du machst mich krank, deinetwegen bin ich so verletzlich.
Wann wurde unsere Beziehung so toxisch, so entsetzlich?Die Wut kocht in mir hoch, wie konnte es nur so weit kommen?
Schreiend schreckte ich aus dem Albtraum und alles Negative verflog.
Nur ein böser Traum.
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Zentrum eines Monsuns
Nur noch eine Station, bis ich dein hübsches Gesicht wiedersehe,
nur noch 5 Minuten, bis ich auf dem Parkplatz stehe.
Uns trennen lediglich noch wenige Meter, dann umarmen wir uns.
Unsere Liebe wird zum Zentrum eines Monsuns.
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Gefangen
Seit Ewigkeiten hocken wir hier unten im Dunkeln rum.
Unser Leben beschränkt sich auf’s Überleben, auf ein Minimum.
Kein Ausweg, keine Hoffnung, jetzt haben wir nur noch uns.
Endlich frei zu sein und keine Angst mehr zu haben, bleibt ein unerfüllter Wunsch.
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Sternenhimmel
Hast du heute in den Sternenhimmel gesehen?
Alles leuchtet so hell und geheimnisvoll,
wirkt ebenso nah wie fern, ist das nicht toll?
Dort wartet eine noch größere, Welt, kannst du’s verstehen?
Wir sind nur ein ganz winziger Teil im riesigen, komplexen System,
daher erfüllt es mich mit Wut und Trauer, sind wir doch selbst unser einz’ges Problem.
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Das schönste Bild
Sonnenstrahlen, welche sanft ins Zimmer schleichen
und mich lieblich und herzlich wecken,
in zarten Zügen und niedlichen Formen streicheln,
in Schattenbildern sich ausstrecken,
so schöne Bilder in unterschiedlichen Tönen,
kämpfend um den ersten Platz, jedoch
das Schönste von allen liegt neben mir und schläft noch.
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Auswandern
Steckst du fest und findest du keinen Weg vor oder zurück,
fühlst dich nicht mehr heimisch und geborgen, ja dann zum Glück,
ich kenne den Weg, das Ziel, fort von den andern,
lass‘ uns abhauen mein Freund, einfach auswandern!
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Zeit loszulassen
Kleines Reh auf großem Felde, wirkt verloren, ängstlich, zierlich,
starrt still zu mir wie ein Gemälde, zeigt sich mir nun ganz possierlich.
Kommt mit sanften, langsamen Tritten auf mich zu.
Der Atem haucht in der kühlen Luft, Nieselregen kommt dazu.
Unsere Blicke treffen sich, die Seelen ruhig und gelassen.
Nun kommt der Abschied, das Reh zieht fort, Zeit loszulassen.
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Vertrautes Gefühl
Eine warme Brise durchkämmt mein Haar
und als hätte ich es nicht besser gewusst,
macht ein mir vertrautes Gefühl sich bemerkbar.
Du warst es, das ist mir jetzt bewusst.
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Leere
An manchen Tagen siegt die Schwere.
An manchen Tagen fühle ich nur die Leere,
die sich unangenehm auf jenes Gemüt schlägt,
welches vor Kurzem noch ganz aufgeregt,
dem nächsten Tag entgegen trat.
Doch nun liege ich in einem Sarg, ganz dunkel, kalt, ich weine.
So vergehen Sekunden, Minuten, Stunden. Ich sterbe, ganz alleine.